Erfahrungsberichte

"Leider habe ich meinen 24 Vollblutaraber durch Hufrehe verloren. Zu der Zeit wusste ich allerdings recht wenig über natürliche Pferdefütterung.
Nochmal sollte mir das nicht passieren.

Im Dezember 2020 kam meine Menorquiner Stute aus Menorca nach Deutschland.
Da ich nicht wusste, was sie bisher bekommen hat war mir von Anfang klar, dieses Pferd mit natürlichem Futter zu unterstützen.

Sie stand von Anfang an im Offenstall mit 24/7 Zugang zu Heu und Stroh. Sie bekam zusätzlich das Laurel Nature Mineralfutter und etwas Luzerne zusätzlich.
Leider ging sie von Beginn an klemmig, nie richtig vorwärts, begann dann auch zu Husten. Trotz Physiotherapie und tierärztliche Abklärung gab es kaum Änderung. Ich machte den Test auf PSSM und sie hat PSSM2 n/p4.

Durch eine adäquate angepasste Fütterung stellte sich ganz schnell Erfolg ein.
Hansamen und Kräutermischungen von Pernaturam, Leinsamen, Weizenkleie, Sonnenblumenkerne und das Micromineral von CDVet, Equizeolon von pernaturam brachten den Erfolg. Die Stute läuft nun deutlich besser, der Husten ist verschwunden. Das Fell wurde wieder glänzend und schwarz."

Sylvia und ihre Menorquin Stute 

"Erst einmal: Warum habe ich genau auf die natürliche Fütterung umgestellt?

Nun, das ist gar nicht so einfach zu beantworten. Das war ein Prozess. Zum Einen habe ich mich schon lange für Kräuter und deren Wirksamkeit interessiert. Dann kam tatsächlich meine Lieblingsrasse dazu: die Shetlandponys. In einem Rassebuch habe ich z.B. gelesen, dass die Ponys gezielt an das Meer gehen und Algen fressen, um den Bedarf an Mineralien zu decken. Das fand ich super spannend - und war angefixt. Etwas später wurden mir dann weitere Zusammenhänge klar, beispielsweise, dass die Ponys auf unseren fetten Weiden viel mehr fressen, weil das typische Gras zu wenig Nährstoffe enthält. Um die Mängel trotzdem zu decken, wird dann eben mehr gefressen. Kein Wunder, dass so viele Shettys zu dick sind!

Es wurde mir also klar, dass ich umstellen will und irgendwie für meine Ponys auch muss. Daraufhin habe ich ein Mineralfutter einer sehr bekannten Marke gekauft, welches leider nur damit wirbt, natürlich zu sein, es tatsächlich aber leider gar nicht ist. Ich bin allerdings darauf hereingefallen.

Die Folge war, dass meine Ponys leider wirklich schäbig aussahen. Das Fell glänzte nicht mehr, das Langhaar war strohig und strähnig, es gipfelte dann darin, dass wir bei allen Ponys einen Haarlingsbefall hatten. Daraufhin habe ich quasi aus Verzweiflung zu dem vorigen, chemischen Mineralfutter zurückgewechselt. Das war erst einmal eine gute Entscheidung, denn auf den ersten Blick besserte sich der Zustand der Ponys.

Eine meiner Stuten hatte jedoch, wahrscheinlich durch die Behandlung gegen die Haarlinge, eine Mauke entwickelt. Ich habe mich dann bei einem Kräutervertrieb informiert und eine Stoffwechsel-Kräutermischung gegen die Mauke besorgt. Die hat hervorragend angeschlagen und die Mauke war nach nur einer Woche schon fast wieder weg. Bei meinem anderen Pony hatte ich dann allerdings wohl eine Kreuzreaktion zwischen den Stoffwechselkräutern und den Kräutern im Mineralfutter. Sie fing an, sich massiv zu scheuern, was wir vorher noch nie gehabt haben. Also alles wieder abgesetzt, gecremt, geschmiert usw, bis endlich Besserung eintrat.

Erst jetzt, gut ein Jahr nach der Entscheidung, bin ich so weit, dass ich sicher bin, dass ich meine Ponys gesund und natürlich ernähren kann. Jetzt bekommen sie Grünhafer, Hanfsamen, etwas Leinöl und ein natürliches Mineralfutter. Damit glänzen sie sehr schön, sind agil, munter, das Fell fühlt sich schön an, die Hufe sind gut.

Es lohnt sich meiner Meinung nach auf jeden Fall, auf eine natürliche Pferdefütterung umzustellen. Damit verbunden ist aber sicherlich ein bisschen Aufwand. Man muss sich in die Thematik einlesen und etwas ausprobieren. Denn jedes Pferd hat einen anderen Bedarf, andere Bedürfnisse und reagiert anders.

Für mich war es auch schwer, dass Informationen gar nicht so leicht zu bekommen sind. Bei vielen Themen kauft man sich ein Buch, liest das, und die Sache läuft. Das ist hier nicht so. Meines Wissens nach gibt es aktuell kein Buch über die rein natürliche Pferdefütterung. Auch Futterberater sind rar und auf Termine muss man manchmal eine Weile warten. Ich habe mir daher meine Informationen aus verschiedenen Quellen "zusammengesucht".

Wenn man umstellen möchte, sollte man also etwas Ausdauer und Engagement mitbringen und sich vor allem darüber bewusst sein, dass es ein Prozess ist. Man kann leider nicht einmal schnipsen und die Pferde werden natürlich ernährt und sehen toll aus.

Doch die meisten Dinge im Leben, die lohnenswert sind, gibt es nicht umsonst. Oder?"

Maren und ihr Pony 

"Erfahrungen rund um die natürliche Pferdefütterung

Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich hier nach Erfahrungswerten zur natürlichen Fütterung gefragt. Seitdem werden auch meine beiden Ponystuten (Englische Natives, "Dales Ponys", 4 und 9 Jahre alt) nur noch natürlich versorgt - davor "klassisch" mit Mineralfutter diverser Marken, u.a. auch von hochpreisigen mit entsprechenden Titeln...
Was soll ich sagen - ich würde diesen Weg hier immer wieder einschlagen! Was hat sich seitdem getan?
Meine Stuten haben beide das ganze Jahr gerosst. Zwar immer im Zyklus und sehr regelmäßig - aber auch im Herbst und Winter und das sehr stark. Inzwischen weiß ich, dass dafür vermutlich die hohen Vitamin A-Dosen in den "normalen" Mineralfuttermitteln mitverantwortlich waren. Die Rosse ist bei beiden etwas schwächer geworden, sie sind währenddessen auch ausgeglichener und seit dem Herbst hat sie nun der Natur entsprechend ausgesetzt.
Immer wieder war Juckreiz ein Thema. Bei Ponys mit viel Fell und Behang ohnehin gern ein Thema... Heuer gab es wirklich viele Insekten aufgrund des feuchten Wetters. Aber was soll ich sagen, die Insekten waren wohl nicht die Ursache für Schweif- und Mähnescheuern. So wenig gekratzt wie heuer haben sie sich noch nie! (Anmerkung: Ein Ekzem lag und liegt nicht vor.)
Die Einlagerungen sind deutlich weniger geworden. Beide Stuten wirken nicht mehr so aufgeschwemmt, haben mehr Kontur bekommen und die Fettpolster schwinden ebenfalls.
Die Hufe einer der Stuten sind noch besser geworden und die Fühligkeit hat sich verbessert.
Beide Stuten haben keine Blähbäuche mehr! Das war oft ein Thema und bei der älteren leider auch immer wieder Kotwasser oder breiige Pferdeäpfel, die dann gar keine mehr waren. Diese jahrelange Problem ist seit Monaten erledigt. Meine Ponys sehen nicht mehr aus wie Kugelfische.
Das einseitige Augentränen bei der älteren Stute, das schon jahrelang immer wieder mal bestand, hat sich sehr gebessert.
Nicht zuletzt ist meine jüngere Stute viel weniger schreckhaft. Gerade unter einem sehr hochpreisigen und hochdosierten Mineralfutter der "klassischen" Art war sie oft sehr angespannt und sah überall Gespenster, war schwer zu händeln. Das ist ebenfalls seit langer Zeit Geschichte.
Nun, was habe ich verändert? Ich habe mich in der Anfangszeit mehrfach von Sandra Michels beraten lassen, deren Beratung ich jedem nur ans Herz legen kann! Ich habe hier in der Gruppe alles gelesen, was irgendwie für mich interessant war, habe zudem Webinare zu dem Thema besucht und Bücher gelesen, im Internet recherchiert. Meine Ponys werden nur noch kurweise mit Laurel Nature oder einem MiFu von CDvet versorgt, bekommen jahreszeitlich angepasst Kräuter von PerNaturam, erhalten zudem je nach Jahreszeit frische, von mir gepflückte Kräuter und manchmal auch Äste und Zweige, bekommen zweimal jährlich eine Kur für Leber und Niere plus Toxinbinder und keinerlei Müsli oder anderen Kram mehr, lediglich eine Hand voll (mehr nicht!!) Hafer und kurweise 1-2 EL Hanfsamen oder mal ein paar Sonnenblumenkerne. Sie "sagen" mir schon immer sehr genau, was sie wann brauchen.  Dazu entwurme ich schon seit 3 Jahren nach ZSE und meine Ponys brauchen so gut wie keine Wurmkur mehr, weil sie meist unterhalb der Grenzwerte liegen. Bitterkräuter und Gerb- und Scharfstoffe sind hier auch so ein Zauberwort.
Ich werde diesen Weg weitergehen und sage herzlichen Dank für diese Gruppe an Jessica Scherer und alle, die hier viel Herzblut reinhängen. Vielleicht bringt mein Erfahrungsbericht ja den ein oder anderen Noch-Zweifelnden auf diesen Weg und derjenige schreibt dann in einem Jahr, was sich alles zum Positiven gewandelt hat.
Ich bin sicher, bei meinen Stuten geht noch weitaus mehr, aber wir sind auf einem sehr guten Weg und gut Ding will Weile haben."

Stefanie und ihre beiden Stuten